Gemeinschaftsgeschäfte - ist das sinnvoll und was muss ich beachten?

Gemeinschaftsgeschäfte - ist das sinnvoll und was muss ich beachten?

 - Kategorien: Makler Wissen, Makler-Marketing, Kundenkontakt

Gemeinschaftsgeschäfte zwischen Immobilienmaklern, bedeuten, dass mindestens zwei Makler zusammenarbeiten, um ein Objekt zu vermitteln. Die klassische Aufteilung ist, dass ein Makler den Eigentümer vertritt, und ein weiterer Makler den Käufer findet. In manchen Ländern ist dies der Standardfall - man spricht hier von dem Verkäufermakler und dem Käufermakler. Aber auch andere Aufteilungen sind möglich - gerade bei größeren "Deals" wie Gewerbeobjekten sind häufig auf der Käuferseite diverse Makler involviert - man spricht hier auch von Maklerketten.

 

Wir klären hier: in welchen Fällen lohnt sich das für Dich? Welche Vorteile und welche Nachteile gibt es? Was musst Du beachten? Wir teilen dabei unsere eigenen Praxiserfahrungen sowie die von vielen anderen Maklern, mit denen wir im Austausch dazu waren.

Gemeinschaftsgeschäft Immobilienmakler - Vorteile

Gemeinschaftsgeschäfte können sinnvoll sein und haben klare Vorteile. Einige davon sind:

  • Breiteres Portfolio: Wenn Du neben Deinen eigenen Objekten auch auf die eines anderen Maklers zugreifen kannst, erweiterst Du Dein Angebot für die Suchenden.

  • Schnellerer Abschluss: Gemeinschaftsgeschäfte können den Vorteil bieten, dass sie sich in der Regel schneller abschließen lassen.

  • Unterschiedliche Stärken bündeln: Jeder Makler hat seine individuellen Stärken. Zusammen mit einem anderen Makler, der Dich von den Stärken gut ergänzt, könnt Ihr Eure Stärken bündeln und somit noch erfolgreicher am Markt agieren. (Hierzu gibt es dem Blogbeitrag zu Deiner Maklerpersönlichkeit).

  • Gemeinsame Folgeaufträge: Aus einem erfolgreichen Gemeinschaftsgeschäft kann sich eine langfristige Partnerschaft ergeben, in der Ihre Beide gemeinsam wachsen könnt.

  • Mehr Spaß: Mit den "richtigen" Personen machen Gemeinschaftsgeschäfte Spaß. Vor allem: Du hast dann gleich jemanden, mit dem Du den Abschluss gemeinsam gebührend feiern kannst!

Es gibt diverse Maklernetzwerke, in denen Du einfach Gemeinschaftsgeschäfte abbilden kannst. Einerseits erhältst Du durch das Netzwerk Immobilienangebote (z.B. weil das Objekt für den Verkäufer-Makler zu weit entfernt ist) oder aber Du kannst darüber selber "Deine" Immobilien anbieten und eventuell schneller vermarkten - besonders Spezialimmobilien. Je nach Konstellation vereinbart Ihr, wie Ihr die Provision aufteilt. Manche Makler-Netzwerke geben dies auch vor.

Falls Du offen für Gemeinschaftsgeschäfte bist, ist so ein Maklernetzwerk für Dich eventuell interessant. Achtung: in manchen Franchise-Firmen musst Du das Objekt abgeben, falls es nicht in Deiner Region liegt (Gebietsschutz). Achte bei der Wahl darauf, dass Du dabei nicht eingeschränkt bist.

Nachteile Gemeinschaftsgeschäfte

Wo Licht ist, ist auch Schatten

  • Weniger Provisionsanteil: In einem Gemeinschaftsgeschäft wird geteilt. Also erhältst Du nur einen Teil des Kuchens.

  • Mehr Stress: Falls Du den Eigentümerauftrag hast, musst Du den Partner auch mit steuern, damit er sich an die Vereinbarungen mit dem Eigentümer hält - z.B. wie darf das Objekt beworben werden & zu welchem Preis. Du musst ihn auch zum Vermarktungsstand auf dem Laufenden halten.

  • Unkontrollierte Weitergabe: Ein Partner kommt selten allein. Gut möglich, dass Dein Vermarktungspartner weitere "Untermakler" einbindet ... dann hast Du am Ende eine lange Kette, die Du nicht mehr kontrollieren kannst. Die Gefahr ist, dass Dein Objekt dann schnell am Markt verbrennt

  • Unseriöse Partner: Schwarze Schafe gibt es überall. Gerüchteweise selbst unter Maklern ;-) - Ernsthaft: wo viel Geld im Spiel ist, sind leider auch Falschspieler unterwegs. Es kommt vor, dass "Partner" sich als "Gegner" entpuppen, die doch nicht die Provision teilen möchten und versuchen, Dich zu umgehen. Die beste Grundlage, um dieses zu vermeiden: klare schriftliche Regelungen und Prozesse.

  • Und: Ein vertrauensvoller, offener Umgang. Falls Du ein ungutes Buchgefühl mit dem Partner hast: lass' lieber die Finger davon.

Fazit

Ein Gemeinschaftsgeschäft kann für Dich sehr sinnvoll sein, und bietet diverse Vorteile. Aber überlege gut, ob sich das Objekt für ein Gemeinschaftsgeschäft eignet und welchen Partner Du mit ins Boot nimmst. Auch wenn es jemand ist, den du gut kennst: Es ist essentiell, dass die Zusammenarbeit gut und schriftlich geregelt ist und dass die beteiligten Makler sich im Vorfeld über den genauen Ablauf und Do's & Don'ts einig werden.