Immobilienmakler Software kostenlos - Was Du als Makler wissen musst

Kostenlose Maklersoftware hat in den letzten Jahren immer mehr an Beliebtheit gewonnen, da sie es Maklern ermöglicht, ihre Arbeit effizienter zu erledigen, ohne dafür hohe Gebühren zahlen zu müssen. Neben dem offensichtlichen Vorteil birgt die Verwendung kostenloser Software für Immobilienmakler allerdings auch einige Risiken und Probleme, die man im Auge behalten sollte. In diesem Beitrag erfährst Du, was Du beachten solltest.

Vielleicht bist Du gerade dabei, dein Maklerbüro zu gründen und möchtest daher nicht viel Geld ausgeben. Oder Du hast als Einzelmakler oder kleines Maklerbüro angefangen und möchtest Kosten sparen. Das ist sehr verständlich: Als Makler hast Du kein geregeltes Einkommen, daher macht es Sinn, die monatlichen Fixkosten möglichst auf ein Minimum zu reduzieren. Vom Smartphone sind wir es gewohnt, kostenlose Apps in wenigen Sekunden auf unser Handy laden zu können - warum also nicht auch die Maklersoftware!

Es gibt viele Anbieter auf dem Markt, die mit kostenfreier Software für Immobilienmakler werben. Es lohnt sich, einen genauen Blick auf die Funktionen oder die AGBs zu werfen. Denn genauso wie Du als Makler Deine Dienstleistung sicher nicht gratis erbringen möchtest, wird auch ein Softwareentwickler nicht kostenfrei für Dich eine Software dauerhaft zur Verfügung stellen. Häufig sind es sogenannte "Freemium"-Angebote. Die Basisfunktionalität ist zwar kostenlos aber diese ist so rudimentär, dass Du sehr schnell an Grenzen stößt. Das Problem: Du hast bereits Deine Kundendaten und Objektdaten dort eingepflegt. Ein Umstieg auf ein anderes Produkt ist häufig gar nicht so einfach. Und genau diesen Umstand machen sich diese Anbieter zu nutzen. Übrigens: Wir von Realty Rocket finden das unseriös und bieten solche Freemium-Leistungen daher nicht an.

Viele Makler überlegen, ihre Kundendaten mit Excel zu verwalten. Excel ist einfach zu nutzen und ist im Office-Paket kostenlos enthalten. Zudem kann man einfach Filter und Reporting in Excel aufsetzen. Soweit so gut. Aber sobald Du Automatisierungen benötigst, um Zeit zu sparen, musst Du auf ein professionelles CRM-Tool setzen. Excel ist im Kern ein Kalkulationstool und keine Maklersoftware. Du stößt damit schnell an Grenzen, um Objekte und Kunden effizient zu verwalten. Besonders bedenklich ist aber die Verwaltung von Maklerverträgen auf der Interessentenseite. Du wirst kaum in Excel von mehreren hundert Interessenten (über diverse Objekte) die Maklerverträge sauber verwalten und nachweisen können. Auch von Prüfern wird Excel nicht als revisionssicher anerkannt - ein großes Problem, falls Du hier Deine ganzen wesentlichen Betriebsdaten gespeichert hast.

Schauen wir nun mal auf dedizierte Maklersoftware. Eines der größten Probleme mit gratis Angeboten ist die Qualität der Software selbst. Oftmals sind diese kostenlosen Programme nicht so umfangreich oder funktionsreich wie ihre kostenpflichtigen Pendants. Das bedeutet, dass Du möglicherweise nicht alle Tools und Funktionen zur Verfügung hast, die Du benötigst, um Deine Arbeit effektiv zu erledigen. Darüber hinaus können kostenlose Maklersoftwareprogramme häufiger technische Probleme oder Abstürze aufweisen, was zu Unterbrechungen in der Arbeit und Frustration führen kann.

Weiterhin gibt es auch die Frage der Unterstützung und Schulung. Da kostenfreie Maklersoftwareanbieter in der Regel nicht über die gleichen Ressourcen verfügen wie kostenpflichtige Anbieter, kann es schwieriger sein, Unterstützung und Schulung zu erhalten. Du kannst Dich auf Online-Foren oder Community-Gruppen verlassen, um Unterstützung zu erhalten aber diese Ressourcen sind möglicherweise nicht so zuverlässig wie der direkte Support eines kostenpflichtigen Anbieters.

Als Makler hast Du mit vertraulichen, schützenswerten Daten zu tun - täglich. Die Daten von Verkäufern und Kaufinteressenten sind zum Großteil gemäß den EU Gesetzen personenbezogene Daten (Telefonnummer, Adresse, Namen), und Du bist verpflichtet, diese umfangreich zu schützen und nach einer definierten Aufbewahrungszeit auch zu löschen.

Datensicherheit ist bei gratis Maklersoftware leider häufig ein großes Problem. Da diese Programme kostenlos angeboten werden, müssen sie sich auf andere Methoden zur Finanzierung verlassen, wie z.B. den Verkauf von Nutzerdaten oder Werbung. Dies kann zu Datenschutzbedenken führen, da sensible Daten möglicherweise an Dritte weitergegeben werden. Es ist wichtig, dass Du sorgfältig prüfst, wer Zugriff auf Deine Daten hat und wie sie geschützt werden. Schon alleine eine Speicherung von personenbezogenen Daten auf Servern außerhalb der EU kann ein Problem darstellen, falls Du Deinen Kunden nicht explizit darüber aufklärst. Es kann jederzeit von der lokalen Datenschutzbehörde eine Prüfung angeordnet werden. Auch jeder Kunde kann bei Dir eine Auskunft verlangen, welche Daten von ihm gespeichert sind und zu welchem Zweck. Falls sich herausstellt, dass Du gegen die strengen Datenschutzauflagen verstoßen hast, sind die Bußgelder teils sehr drakonisch. Zudem musst Du bei einer Datenschutzpanne dann alle Deine Kunden verpflichtend darüber informieren - dies ist ein unglaublicher Rufverlust.

Eine gute Maklersoftware ist das Herzstück Deines Unternehmens. Insgesamt gibt es diverse Nachteile bei der Verwendung von kostenfreier Maklersoftware. Du solltest daher sehr sorgfältig abwägen, ob die Einsparungen durch die Verwendung einer gebührenfreie Option die möglichen Risiken und Einschränkungen, als auch der Zeitverlust durch fehlende Unterstützung in Deinen Prozessen, wert sind. Wenn Du Dich für eine kostenlose Option entscheidest, ist es wichtig, dass Du sorgfältig prüfst, wer Zugriff auf Deine Daten hat und wie sie geschützt werden. Prüfe auch Deine Unterstützungsoptionen und die Qualität der Software selbst.

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